Wer nach Sylt kommt, tut das aus den unterschiedlichsten Gründen. Je nach Jahreszeit bietet die Insel für jeden Geschmack die unterschiedlichsten Freizeitangebote. Neben der einzigartigen Natur und den gastronomischen Highlights findet man eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten. Eine kleine Auswahl davonmöchten wir hier vorstellen.
In Keitum kann man das Leben auf der Insel im 18. Jahrhundert anschaulich erleben. Das Altfriesische Haus wurde 1739 errichtet und zeigt schon durch seine uthlandfriesische Bauweise mit Pesel, separater Wohnstube, Alkoven und Küche den typischen Lebensstil der damaligen Zeit. Die Einrichtung ist originalgetreu und zum Teil hervorragend erhalten. Sie bietet den Besuchern einen Einblick in die Lebenswelt und Wohnkultur der Sylter. Das Haus diente im 19. Jahrhundert dem Sylter Chronisten C. P. Hansen als Wohnhaus, ehe es im Jahre 1907 zum Museum der Sylter Wohnkultur aus vergangenen Zeiten umgestaltet wurde.
Im Altfriesischen Haus befindet sich auch eine Museumsweberei. Das traditionelle Handwerk wird den Besuchern in Vorführungen und kleinen Dokumentationen an unterschiedlichen Webstühlen deutlich gemacht. Wer die handwerkliche Kunst gerne selbst ausprobieren möchte, ist herzlich dazu eingeladen, an einem der Modellwebstühle ein eigenes Stück Stoff zu fertigen, das dann in den Museumsverkauf kommt. Mit den Erlösen wird das Altfriesische Museum unterstützt.
Adresse:
Am Kliff 13, 25980 Sylt
Tel: 04651-32805
Im Sylt Aquarium in Westerland warten mehr als 2000 Meeresbewohner auf Besucher. In 25 Becken, gefüllt mit Meerwasser, können Besucher die Unterwasserwelt sowohl heimischer als auch tropischer Meere sowie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Lebensräume entdecken.
Die mit 500.000 Litern Meerwasser gefüllte „Korallenwelt“ ist das größte Becken des Sylt Aquariums. Exotische Fische in schillernden Farben tummeln sich hier. Das zweitgrößte Becken zeigt die Unterwasserwelt der Hochseeinsel Helgoland mit unzähligen Nordseefischen und –pflanzen. Die Becken sind durch einen 10 Meter langen Tunnel aus Acryl verbunden, der den Besucher mitten ins Leben der Unterwassertiere versetzt.
Das Sylt Aquarium ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Adresse:
Das Meerwasser Paradies
Gaadt 33, 25980 Westerland
Tel.: 04651-8362522
Dieses urfriesische Fest geht auf einen alten heidnischen Brauch zurück, den die Friesen praktizierten, um ihren Göttern zu huldigen. Ein Höhepunkt des Fests war dann das Abbrennen des Opferfeuers, des Biiken. Dieses Biikebrennen konnte sich als Brauch auch halten, nachdem die Region christianisiert wurde und wird heute als gelebtes Brauchtum weiter gepflegt.
Das Biikebrennen findet traditionell am 21. Februar statt, dem Tag vor dem Petritag. Zum einen ist dieser ein Gedenktag der katholischen Kirche, zum anderen aber auch ein wichtiges Datum für alte Bräuche. In einigen Gegenden galt er als Frühlingsbeginn, wichtig für Sylt ist das Datum jedoch für die Schifffahrt im Mittelalter: Hier endete die Winterpause und der Frühling begann, was eine Wiederaufnahme des Walfangs nach einem langen Winter bedeutete. Um die abfahrenden Männer auf den Schiffen möglichst lange zu begleiten, wurden Feuer angezündet, die bis weit auf das Meer zu sehen waren.
Das Biikebrennen gilt auf Sylt als „Nationalfest“, was von einem Großteil der Bevölkerung verfolgt wird. Die Orte und Gemeinden stehen dabei in großer Konkurrenz zueinander, da jeder die größe Biike präsentieren will. Beendet ist das Fest erst, wenn eine dafür vorbereitete Tonne oder Strohpuppe ins Feuer fällt und verbrennt.
Der Thinghügel oder auch "Denghoog" bei Wenningstedt ist eine der schönsten und besterhaltenen Grabstätten Norddeutschlands Es stammt aus der jüngeren Steinzeit (4100 -1700 v. Chr.), ist in Form einer Ellipse angelegt und misst fünf Meter in ost-westlicher und drei Meter in nord-südlicher Richtung. In dem großen Erdhügel befindet sich eine vollständig erhaltene Steinkammer mit sechs mächtigen Decksteinen. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, wie die Menschen vor mehr als 5000 Jahren dieses gewaltige Steingrab gebaut haben.
Das Wort „Denghoog“ kommt aus dem Sölring (syltfriesische Sprache) und bedeutet „Thinghügel“. Als Thing wurden Volks- und Gerichtsversammlungen nach dem alten germanischen Recht bezeichnet. Der Ort für eine solche Versammlung lag immer unter freiem Himmel und häufig etwas erhöht. Es ist also möglich, dass sich hier früher Menschen trafen, um Recht zu sprechen. Ursprünglich wurde es aber im 4. Jahrtausend v. Chr. als Grabstätte angelegt.
Adresse:
Fachkundliche Führungen
Neben der Friesenkapelle, 25996 Wenningstedt
Tel.: 04651-32805 oder 0170-6971687
In den "Naturgewalten Sylt" erwartet Sie eine Ausstellung mit spielerischer Wissensvermittlung zu den Themen „Kräfte der Nordsee“, „Leben mit Naturgewalten“ und „Klima, Wetter, Klimaforschung“. Besucher erleben, wie die Naturgewalten die Insel Sylt geprägt haben und weiter prägen werden. Einzigartige Filmaufnahmen, viele interaktive Exponate, ein großzügiger Spielplatz, sowie Shop und Restaurant machen den Ausstellungsbesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie. Neben der Ausstellung werden zahlreiche Führungen sowie ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm angeboten.
Das Erlebniszentrum hat täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, in den Monaten Juli und August sogar bis 19 Uhr.
Adresse:
Hafenstraße 37, 25992 List
Tel.: 04651-836190
Auf Sylt gibt es zurzeit 11 Kirchen, von denen mehrere auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die interessantesten, die auch zur Besichtigung geöffnet sind, möchten wir hier kurz beschreiben:
St. Martin ist Sylts kleinste Kirche. Statt eines Turms trägt ein Holzgerüst die Glocke. Der Grund dafür liegt in der Armut der Gemeinde im 13. Jahrhundert, als die Kirche gebaut wurde. Die bestand vorwiegend aus Fischern, Seeleuten und Bauern, die zwar nicht auf eine Kirche, aber auf einen Glockenturm verzichten mochten. In ihrer Schlichtheit und Harmonie der Proportionen ist St. Martin aber dennoch eine architektonische Schönheit.
St. Severin in Keitum befindet sich auf der höchstgelegenen Stelle der Sylter Geest. Der hohe Turm, der um das Jahr 1450 errichtet wurde und bis 1603 als Seezeichen diente, ist von vielen Punkten der Insel aus zu sehen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Kirche im Jahr 1240. Die Errichtung des Dachstuhls der Kirche wird auf das Jahr 1195 datiert. Sie ist somit der älteste Sakralbau Schleswig-Holsteins.
St. Niels heißt die vergleichsweise unbekannte “Dorfkirche” der heutigen Inselhauptstadt Westerland. Sie gehört dort zu den ältesten Gebäuden: 1637 wurde sie geweiht, eine Sonnenuhr aus dem Jahr 1789 und mehrere Grabsteine an der Südfront zeugen von der geschichtsträchtigen Vergangenheit. Die Kanzel und das Taufbecken stammen aus dem 18. Jahrhundert. Sehenswert sind die zwei gewaltigen Kronleuchter unterschiedlicher Bauart, die auch heute noch Taufen, Trauungen und andere Sonderveranstaltungen in Szene setzen.
Im Feuerwehrmuseum Keitum geht Fans von Feuerwehrautos und Blaulicht das Herz auf. Im ehemaligen Spritzenhaus der Keitumer Feuerwehr, direkt gegenüber vom alten Gerätehaus, befindet sich das kleinste Museum der Insel. In dem 1911 erbauten Gebäude kann auf etwa 60 m² Ausstellungsfläche 100 Jahre Feuerwehrgeschichte auf Sylt bestaunt werden. Zahlreiche alte Bilder und Uniformen sowie historische Löschgeräte sind hier ausgestellt. Der Eintritt inklusive Führung ist frei, die Organisatoren und freiwilligen Helfer freuen sich jedoch über eine kleine Spende für ihre leidenschaftliche Arbeit.
Das Museum ist von April bis Oktober jeden Dienstag von 10.30 Uhr bis 13 Uhr geöffnet.
Adresse:
C.P.-Hansen-Allee, 25980 Keitum
Tel. 04651-33730
Das Sylter Heimatmuseum in Keitum befindet sich ein einem ehemaligen Kapitänshaus von 1759. Zahlreiche Zeugnisse der friesischen Kultur, von Trachten über Schmuck bis hin zu Mobiliar oder Werkzeug, sind hier ausgestellt. Der Eingang des Museums ist besonders beeindruckend: Er besteht aus dem Unterkieferknochen eines Finnwals.
In der geologischen Abteilung wird dem Besucher die wechselhafte Entstehungsgeschichte der Insel Sylt näher gebracht. Man erfährt Wissenswertes über die Besiedlung der Gegend in der Jungsteinzeit. Zahlreiche im Watt gefundene Megalithgräber zeugen von dieser Zeit. Das Museum zeigt prunkvolle Grabbeigaben aus der Bronzezeit, die den Reichtum der damaligen Bewohner zeigen.
Anhand von Schiffsmodellen, Bildern und Geräten können sich die Besucher über die Geschichte der Seefahrt, die Zeit der Grönlandfahrten und des Walfangs informieren.
Das Sylter Heimatmuseum besitzt auch eine Kunstabteilung, in der Objekte bedeutender Sylter Künstler wie Dierks, Feddersen oder Weidemann ausgestellt sind. Eine Abteilung widmet sich bedeutenden „Sylter Persönlichkeiten“, wie dem Verfassungskämpfer und Landvogt Jens Lornsen.
Adresse:
Sölring Foriining, Am Kliff 19, 25980 Keitum
Tel. 04651–31669