Die schöne Insel an der Nordsee ist schon seit weit über 100 Jahren ein Magnet für Urlauber und Erholungssuchende. Als 1927 der Hindenburgdamm, die Landverbindung zum deutschen Festland, eingeweiht wurde, hat sich die Insel dem Tourismus vollständig geöffnet, da die Anreise jetzt viel einfacher war. Trotz wachsender Beliebtheit hat Sylt seinen Charme nicht verloren – im Gegenteil. Die Umsicht beim Bewahren der Traditionen, der sorgsame Umgang mit den Naturschönheiten und die große Vielfalt an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten macht Sylt nach wie vor zu einer der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands.
Denkt man an Sylt, fällt einem zu allererst die traumhafte Dünenlandschaft der Westküste mit ihren endlosen Sandstränden ein. Dabei bietet Sylt viele weitere Landschaftsformen, die in dieser Kombination nirgendwo sonst in Deutschland zu finden sind. Die rauen Steilküsten wie das berühmte Rote Kliff bei Kampen oder das vogelreiche Wattenmeer im Osten, idyllische Heidelandschaften im Inneren der Insel oder auch das offene Meer vor der Insel, in dem sich Robben und Schweinswale tummeln. Kein Zweifel – Naturliebhaber kommen auf Sylt auf ihre Kosten!
Die Megalith-Funde an mehreren Stellen der Insel bezeugen, dass sich bereits vor mehreren tausend Jahren Menschen auf Sylt aufgehalten haben. Gesichert ist eine dauerhafte Besiedlung ab dem 8. Jahrhundert, als Friesen aus der Region zwischen Nord-Holland und der Weser ins heutige Nordfriesland auswanderten und auch auf den deutschen Nordseeinseln sesshaft wurden. Zur selben Zeit wurden auch einige Wikinger-Niederlassungen gegründet, dieses Seefahrer- und Händlervolk verließ Sylt aber im 12. Jahrhundert.
Damals waren die Sylter vor allem Fischer und Seefahrer, das Leben war entbehrungsreich und hart. Das änderte sich im 17. und 18. Jahrhundert mit dem Beginn des Walfangs, der den Syltern ersten bescheidener Wohlstand brachte. Im späten 19. Jahrhundert kam der Tourismus hinzu, und spätestens mit dem Bau des Hindenburgdamms 1927 war Sylt DIE Urlaubsdestination des Nordens – was sie bis heute unbestritten ist.
Die Insellage hat viel dazu beigetragen, dass die Einwohner von Sylt ihre Traditionen lange gepflegt haben und auch heute noch stolz auf ihre Eigenheiten sind. Die Entbehrungen der früheren Jahrhunderte, der spätere Reichtum durch den Walfang sowie die Weltoffenheit der Seefahrer hat die Inselbewohner geprägt. Prächtige Trachten, kunstvolle Haustüren und schön angelegte Gärten sind kein Widerspruch zum bodenständigen und zurückhaltenden Charakter der alteingesessenen Sylter.
Selbst mit ihrer Sprache grenzen sich die Sylter von ihren friesischen Nachbarn ab. Die Sölring genannte Mundart hat sich aus dem Inselnordfriesischen entwickelt, ist aber so eigenständig, dass sie auf den anderen Inseln und auf dem Festland kaum verstanden wird. Leider sprechen nur noch ca. 3% der Sylter diese Sprache, allerdings wird in den letzten Jahren immer mehr Wert darauf gelegt, den Kindern in den Schulen und Kindergärten die Sprache spielerisch näher zu bringen.
Die Insel Sylt hat seit jeher den Ruf, ein Ort für die Reichen und die Schönen zu sein. Das stimmt in gewisser Weise – immerhin ist die Millionärsdichte hier höher als in den meisten anderen Regionen Deutschlands – aber die Insel besticht mit ihrer Toleranz, ihrem Charme und ihrer Vielfalt, so dass sich hier einfach jeder wohlfühlt.
Auch das Angebot, sei es Gastronomie, Shopping oder die Unterkünfte, richtet sich nicht an eine spezielle Zielgruppe. Hier findet einfach jeder, was er sucht. Die Auswahl an Hotels und Ferienwohnungen ist riesig, die Boutiquen und Shops sind auf jeden Fall etwas fürs Auge und öfter als gedacht auch etwas für den weniger üppigen Geldbeutel und selbst die weltberühmten Restaurants und Bars sind immer einen Besuch wert.
Erreichen kann man die Insel per Autozug über den Hindenburgdamm. Wer sein Auto lieber am Festland stehen lassen möchte, findet auf der Insel einen gut funktionierenden Busverkehr. Und ganz ohne Frage ist man mit dem Fahrrad sowieso am besten unterwegs.